Jeschofnig Tradition
Ihr Rauchfangkehrer
Traditionsbetrieb Heute
Der Rauchfangkehrer – Organisationstalent, Brandschutz Experte & Energieberater
Die Herausforderungen an den Beruf des Rauchfangkehrers sind heute so mannigfach wie damals. Der Rauchfangkehrer war und ist Handwerker, Terminplaner, Brandschutz Experte, Ansprechpartner für sicherheitstechnische Überprüfungen und Berater rund um Heizungstechnik.
Heute ist er zudem noch Experte für Energieeffizienz und trägt mit seinem Fachwissen zum Umweltschutz bei. Das Berufsbild des Rauchfangkehrers erfordert starke persönliche Kompetenzen, Teamgeist, hoch qualifizierte Fachkenntnisse und die zuverlässige Einhaltung einer minutiösen Terminplanung.
Und vor allem: Freude am Umgang mit Menschen!
Ihr Rauchfangkehrer
Traditionsbetrieb damals
Der Rauchfangkehrer – Chimifeger, Klettermeister & Glücksbringer
Der Beruf des Rauchfangkehrers brachte bereits in den 1950-er Jahren viele Herausforderungen mit sich, wie die enorme Belastung durch Schwefel und Ruß für Lunge und Haut. Gewerbliche Rauchfänge wurden teilweise noch „bestiegen“ mittels von heute aus dem Sportklettern bekannten „Kamintechnik“.
Die Heizkessel wurden erst kurz vor der Reinigung abgeschalten. So waren die Heizflächen beim Einsteigen in den Kessel manchmal noch so heiß, dass die Schuhsohlen des Rauchfangkehrers schmolzen. Bis in die 80-er Jahre war es sogar usus, daß man als Rauchfangkehrer eine Woche im Sommer im Heilstollen in Bad Gastein verbrachte, um die Lunge zu entgiften.
Die Geschichte
eines Rauchfangkehrers
Schwefel, Ruß & heiße Schuhsohlen
1950-er Jahre
Die Lehrjahre eines Rauchfangkehrers in der Steiermark
Bereits meine Großeltern führten in den 1960-er Jahren = 1920er Jahren einen Rauchfangkehrerbetrieb in der Grazer Innenstadt. Bei ihnen ging mein Vater, Harry JESCHOFNIG, wie auch seine beiden Brüder, in die Lehre.
Seine Lehrzeit im elterlichen Betrieb war hart (es wurden die Schliefkamine noch durchwegs bestiegen), bei Bombenangriffen kam man oft nicht mehr rechtzeitig vom Dach in die Luftschutzbunker (der Beruf des Rauchfangkehrers war „kriegswichtig“), aber seine Ausbildungsjahre waren ebenso lehrreich und auch zum Lachen. Vor allem wegen der lustigen Streiche, die sein Vater, Friedrich JESCHOFNIG, gerne spielte. Er hat seinen Humor trotz zweier Weltkriege, in denen er als Soldat gedient hatte, niemals verloren.
So spielte er damals dem Publikum am Grazer Hauptlatz mittels Durchsagen über Ofenrohre von den Dächern der Stadt aus so manche Streiche.
1953 bis 1963
Ein Rauchfangkehrer zieht auf der Suche nach dem Glück in die Schweiz
Wie so oft in der damaligen Zeit, wurde der älteste der drei JESCHOFNIG Brüder mit dem Fortführen des elterlichen Betriebs betraut. So gab es für die neugierigen und strebsamen zwei jüngeren Brüdern nach dem Krieg nur den Weg ins Ausland, um dort als Rauchfangkehrer Gesellen zu arbeiten. Die Schweiz mit ihrem vom Krieg verschonten Idyll sollte es sein.
Harry JESCHOFNIG ging als „Pfadfinder“ zuerst nach Zürich, der jüngere Bruder Egon JESCHOFNIG folgte ihm bald nach. In Zürich war das Leben für Harry JESCHOFNIG zu Beginn hart. Der „östrische siach“ musste härter rackern, als die lokalen „Chimifeger“ und heimste sich ob seines Charmes und feschen Aussehens auch noch den eifersüchtigen Unmut seiner Kollegen ein. Oft musste in Stempelzeiten auf andere Jobs ausgewichen werden.
1953 bis 1963
Ruß im Gesicht, Künstlerfarbe auf den Händen & Glück in den Taschen
Das Dachdecker Handwerk war mit den klammen Fingern auf den Schindeldächern definitiv nicht das Metier meines Vaters Harry JESCHOFNIG. Mit einem geliehenen Ami-Schlitten, einem geliehenen Anzug und einer Präsentationsmappe mit seinen frühen Arbeiten als Portraitbildhauer ging er vor allem im noblen Stadtteil Zürich-Kloten von Tür zu Tür, um seine Dienste als Künstler anzubieten. Meistens waren es Kinder von wohlhabenden Handelsfamilien oder Piloten der aufstrebenden Swissair, die er modellierte.
Die Musen und das Glück waren ihm hold, sein Bekanntheitsgrad stieg und auch ein lokaler Mäzen nahm sich seiner an. Von zeitig in der Früh bis Mittag war nun die Rauchfangkehrerei, und nachmittags die Kunst die maßgeblichen Eckpfeiler seiner Jahre in der Schweiz. Er berichtete sehr gerne und befreit von diesen Jahren, so manch innige Freundschaft aus diesen Jahren besteht noch bis heute. Der Kontakt nach Graz riss nie ab und so manch lange Autofahrt mit seinem ersten MG-B von Zürich nach Graz wurde auf zwei Reifen in den Kurven durchfahren. „Ich wär ja sonst eingeschlafen!“, erzählte er später.
1963
Der bescheidene Beginn einer Erfolgsgeschichte in Kärnten
Die Anfänge in den 1960-er Jahren waren sehr bescheiden. Sein Vater machte Harry auf eine Annonce aufmerksam, in der ein kleiner Rauchfangkehrer Betrieb in Klagenfurt zum Verkauf angeboten wurde.
Das Angebot wurde begutachtet, das hart ersparte Geld zusammen gekratzt und Harry JESCHOFNIG übersiedelte voller Optimismus 1963 nach Klagenfurt am Wörthersee ohne hier auch nur eine Menschenseele zu kennen. Als gebürtiger Steirer wurde er in jenen Tagen zum Rauchfangkehrer in Kärnten bestellt. Doch nicht alle Kärntner*innen begrüßten die Ernennung eines Zugereisten und so gab es sogar eine Unterschriftenaktion, daß statt ihm ein Kärntner (sic!) Rauchfangkehrer zu bestellen sei. Doch mein Vater bliebt standhaft und der Grundstein einer erfolgreichen Betriebsführung war gelegt.
1960-er Jahre
Über den Dächern der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee
Bei den frühen Kehrterminen ging meinem Vater Harry JESCHOFNIG gelegentlich sein Großvater aus Graz hilfreich zur Hand. Das Waschzimmer befand sich damals in einem Klagenfurter Keller in der Radetzkystrasse, ohne fließend warmes Wasser. Die Waschbottiche mussten nach dem Waschen durchs Kellerfenster ausgeleert werden. „Im Winter mit dem Fahrrad nach Annabichl“ hat mein Vater mir oft erzählt. Wir haben dabei gelacht, aber wie so oft war in seinen Augen immer ein wenig von diesen harten Anfangszeiten zu spüren. Er wollte es nie wieder in seinem Leben so kalt haben.
Mein Vater führte damals ein „Unternehmen für Kaminabdichtung“ (Kaminschleifen war bis dato in Kärnten unbekannt gewesen). Der Betrieb florierte, sein Bekanntheitsgrad stieg, die Kameradschaft der Meister wurde hochgehalten. Es wurde begonnen, das Haus am Waldhofweg zu bauen.
Firma Jeschofnig
Mit Fleiß, Mut & Ruß im Gesicht zum Erfolg
Zu jeden Tagen huschten manchmal bis zu 18 (!) Rauchfangkehrer der Firma JESCHOFNIG über die Dächer der Landeshauptstadt. Mit Fleiß, Mut und Ruß im Gesicht erarbeitet sich mein Vater ein Büro mit Sekretärin und Telefon am Glanweg in Klagenfurt. Zu dieser Zeit gab es in Kärnten noch nicht einmal eine Regelung betreffend Kehrplan.
Seine intensiven Bemühungen in der Innung seiner Berufsgruppe ermöglichten verbesserte Arbeitsbedingungen für Rauchfangkehrer (Stundensatz, Erschwerniszuschlag, …) und die Einführung einer eindeutigen Kehrregelung mittels Kehrplan und Angleichung der Tarife an die „Landrauchfangkehrer“. Diese durften damals für ein und dieselbe Tätigkeit wesentlich mehr verrechnen.
1970-er Jahre
Freundschaften fürs Leben werden geschlossen & ein Traditionsbetrieb wächst
Im Cafe Perstinger am Heiligengeistplatz in Klagenfurt fand mein Vater liebevolle Aufnahme und Förderung durch den Künstlerzirkel rund um Prof. Walter Nowotny, Prof. Willi Rudnigger und Prof. Manfred Posch. Sie erkannten die Talente des Neuankömmlings Harry und lenkten ihn in produktive Bahnen.
Meine Mutter Cindy wuchs in unserem Familienbetrieb Anfang der 70-er Jahre hinein, übernahm ihm endlich die von ihm verhasste Buchhaltung ab und „Heureka!“, man erzielte endlich Gewinn.
Der Witwenbetrieb Traude Ehrenreich in Waidmannsdorf vertraute Betrieb JESCHOFNIG als „Deckmeister“ in Fachfragen. Auch mit dem Betrieb Helmuth Hafner in Annabichl half man sich untereinander immer wieder aus und so übergaben diese alteingesessenen Betriebe letztlich mit bestem Gewissen ihre Kund*innen an meinen Vater als ihren Nachfolger
So wuchs aus dem ursprünglich kleinsten Betrieb in Klagenfurt über die Jahre eine Firma, die sein ganzer Stolz war. Die letzten 15 Jahre führte seine Frau Cindy als „Meisterin“ den Betrieb und hielt ihm so den Rücken für seine künstlerischen Ambitionen und Aufgaben frei, denen er im letzten Teil seines Lebens seine ganze Energie widmete.
Doch die Erfolgsgeschichte geht noch weiter…
Familie JESCHOFNIG
Kaminschlüssel & Kehrstern gehen an die 4. Generation
1998 legte ich, Michael JESCHOFNIG, die Meisterprüfung zum damals jüngsten Rauchfangkehrer Meister in Österreich mit Auszeichnung ab. Seit 2013 darf ich als Rauchfangkehrermeister in der 4.Generation unseren Familienbetrieb weiterführen. Immer wenn mich ältere Kundschaften auf die langjährige Geschichte unseres Betriebs ansprechen und sich an meinen Vater Harry JESCHOFNIG erinnern, geht mir das Herz auf. Als Rauchfangkehrer, der bei ihm in die Lehre gehen durfte, sind dies ganz besondere Erinnerungen für mich.
2013
Ein Jubiläumsjahr –
50 Jahre JESCHOFNIG in Klagenfurt
In 2013 würdigte uns die Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee für 50 Jahre als Rauchfangkehrermeister in Klagenfurt mit dem Stadtwappen.
2015
Übersiedlung in die
Kohldorfer Strasse
Übersiedlung vom Standort Waldhofweg in neue Räumlichkeiten mit großzügigen Umkleide und Waschmöglichkeiten in die Kohldorfer Strasse
Und Heute?
Ein Blick in die Zukunft
Mein Sohn Daniel Harry JESCHOFNIG kam vor 3 Jahren auf die Welt, vielleicht wird unser Sohn auch ein Rauchfangkehrer. Meine Frau Jana ist ebenfalls Rauchfangkehrer-Meisterin.